Vom Steiger zur Drohne
Wolfsburg 2009. Weshalb ich heute über einen 13 Jahre zurückliegenden Fotografie-Auftrag schreibe, ist die Verdeutlichung des rasanten technischen Fortschrittes.
Im Zuge des Polo-Kongresses, wurde in Wolfsburg unter den Volkswagen-Händlern, der neue Polo V (2009-2017) bekannt gemacht. Schulungen, Fahrten, Ausstattungsvarianten und generelle Neuerungen standen innerhalb des 2-wöchigen Kongresses auf der Tagesordnung. Um den Ablauf zu strukturieren, wurden am Abend die etwa 250 Polos auf dem Parkplatz geparkt und bereitgestellt für den nächsten Präsentationstag. So viele Polos an einem Ort. Vom Boden schon sehr beeindruckend aber längst nicht in vollem Umfang darstellbar, wollten wir wissen, wie das wohl von oben aussah. An Fotodrohnen für den Einzelanwender war noch nicht zu denken. Die mobile Hebebühne mit ihren 13 Metern Arbeitshöhe verschaffte einen zurückhaltenden Einblick des großen Ganzen, mehr aber auch nicht. Dennoch war sofort klar, es lohnt sich höher hinauszugehen. Kurzerhand würde für den nächsten Tag ein 8-achsiger 80m Steiger bestellt. Um die Polos auch aus der Entfernung als solche erkennen zu können, wurden 240 Polos farblich so „geparkt“, dass sich daraus aus einer Höhe von etwa 35 Metern „Polo“ ergab. Der Kran fuhr hinauf, mit jedem Meter wurde es klarer, was die Fahrer über Nacht geleistet haben. Angekommen, 80 Meter über dem Boden. Was für ein Bild! Was für ein (finanzieller) Aufwand!
Heute lädt man den Akku, setzt sich eine Sonnenbrille auf, klappt einen sehr kompakten Koffer auf, drückt dann zwei Knöpfe, wartet 30 Sekunden und lässt anschließend eine Drohne steigen. Innerhalb weniger Jahre wurde solche Technik überhaupt erst ins Leben gerufen und für den Einzelanwender bezahlbar gemacht. Zudem lösen die integrierten Kameras solcher unbemannten Fluggeräte inzwischen sehr gut auf und bieten genügend Reserve für Vergrößerungen oder großformatige Drucke. Auch ist die Technik soweit fortgeschritten, dass das Fliegen solcher Drohnen sehr intuitiv und sicher ist.